Für den Geologen sind Gesteinsschichten die Chronik der Erdgeschichte.
Die Erde
ist dynamisch, ändert sich ständig, bewegt sich und wird umgestaltet.
Während die Geologie die Wissenschaft vom Aufbu der Erde und der
Zusammensetzung ihrer Gesteine ist, befasst sich die Paläontologie mit
Fossilien, den Überresten uralter Organismen, die zu Stein geworden
sind.
Der von
Amateuren geleistete Beitrag sowohl in der Geschichte der Paläontologie
als auch der Geologie ist nicht zu unterschätzen. Ein Beispiel dafür ist
der Fund von William Walker, der 1983 in einem Steinbruch im Süden
Englands eine über 30 cm lange Klaue fand (die, wie nachher
festgestellt, zu einem bis dahin unbekannten Fleisch fressenden
Dinosaurier gehörte).
Die ersten Versuche in der Geschichte der Menscheit, die Entstehung der Erde zu erklären, waren religiös bestimmt.
Erst seit 200 Jahren wird die Erde samt ihrem Gestein und ihren Fossilien wissenschaftlich betrachtet.
William
Smith iniziierte in England das Zeitalter der Aufklärung. Seine
Beobachtungen deuteten daraufhin, dass die Gesteinsformationen einer
bestimmten Struktur unterlagen; hieraus schloss er, dass die untersten
Gesteinsschichten älter sein mussten als die oberen. Er konnte korrekt
die geologische Ordnung des Gesteins bestimmen.
James
Huttons Theorie besagte, dass die Entstehung der Gesteinsformen einem
bestimmten Zyklus unterliegt. Dabei werden Felsen durch den Einfluss des
Wetters in Sedimente umgewandelt.
Smiths
und Huttons Erkenntnisse hatten gewaltige Auswirkungen, man verstand,
dass die Erde viel älter war, als vorher angenommen.
Der
Begründer der modernen Geologie ist der englische Wissenschaftler Sir
Charles Lyell. Seine Theorie besagt, dass geologische Veränderungen
heute mit derselben Geschwindigkeit wie in der Vergangenheit ablaufen.
Er war der Erste, der das geschätzte Alter der Erde in den Bereich von
Millionen von Jahren rückte.
Im Jahr
1912 veröffentlichte der deutsche Metereologe Alfred Wegener das Werk
“Die Entstehung der Kontinente und Ozeane”. Seine Theorie besagte, dass
die Kontinente nicht an einem festen Ort verankert waren, sondern sich
langsam über die Weltoberfläche bewegten, dass die Umrisse der
Kontinente zusammenpassten.
Bis in die 1950er Jahre wusste man so gut wie nichts über den Meeresboden.
Der
Echolot ermöglichte 1960 die Messung der exakten Meerestiefe. Zu Beginn
des kalten Krieges setzten UdSSR und USA Vibrationsdetektoren ein, um
die gegenseitigen Atomtests kontrollieren zu können. Dadurch wurden
Tausende von Erdbeben aufgezeichnet, die fast alle entlang bestimmter
Linien auf der Erdkruste stattfanden. Schon bald war klar, dass es sich
bei diesen Linien um die Ränder von riesigen Platten handelte, welche
die Erdoberfläche umschließen. Hinzu kam die Erkenntnis, dass die
Erdbeben aus der Reibung zwischen diesen Platten resultierten.
Heutzutage bewegen sich die Kontinente jährlich mit bis zu 12 cm
auseinander bzw. aufeinander. Die Bewegung der Platten wird im
Wesentlichen von den Konvergenz- und Divergenzflüssen im darunter
liegenden Erdmantel beeinflusst.
Zwischen dem Vorkommen bestimmter Gesteinsarten und der Plattentektonik besteht ein direkter Zusammenhang.
Basalt ist die Gesteinsart, die am häufigsten im Erdmantel zu fnden ist.
Mineralien kristallisieren sich aus Magma, Sedimente verfestigen sich zu Gestein, Steine verformen sich.
Härteskala (Mohs) vom härtesten zum weichsten Mineral: Diamant, Korund,
Topas, Quarz, Orthoklas, Apatit, Fluorit, Calcit, Gips, Talk.
Nach heutigem Wissen ist die Erdgeschichte unvorstellbar komplex.
Vor ca.
250 Mill. Jahren bildeten alle Landmassen einen Superkontinent. Pangäa
reichte von Pol zu Pol. Die Hochgebirge, wie etwa die Anden oder der
Himalaya, existierten noch nicht. Die Appalachen im Osten der USA sind
Überreste eines gigantischen Gebirgszuges, der während der Bildung des
Pangäa-Kontinents entstand.
Vor 200
Mill. Jahren brach Pangäa auseinander; der südliche Teil, Gondwana,
umfasste die Antarktis und alle heutigen Kontinente der südlichen
Hemisphäre, der nördliche Teil, Laurasien, bestand aus den heutigen
Kontinenten der nördlichen Hemisphäre.
Die Erde
und ihre Grundbestandteile setzten sich aus Sternenstaub zusammen, der
etwa vor 14 Mill. Jahren in einem kosmischen Prozess entstanden ist. Die
chemischen Elemente bestehen aus Atomen, die sich wiederum aus
Protonen, Neutronen und Elektronen zusammensetzen.
Der
russische Chemiker Dimitri Ivanowitsch Mendelejew entwickelte Mitte des
19. Jh. das Periodensystem. Er ordnete die damals bekannten 62 Elemente
in ansteigender Reihenfoge nach ihrem Atomgewicht an.
Das häufigste Element des Universums ist Wasserstoff, aus dem 90% jeder uns bekannten Materie besteht.
Etwa 75%
der Elemente im Periodensystem sind Metalle. Gold, das wahrscheinlich
vor 8000 Jahren entdeckt wurde, Silber und Kupfer traten in natürlicher
Form auf. Goldartefakte von den Sumerern gehen auf das Jahr 4000 v.Chr.
zurück.
Am häufigsten kommen vor: Aluminium, Eisen, Kalzium, Natrium, Kalium, Magnesium.
Das erste Leben auf der Erde erschien vermutlich vor rund 3.500 Mill. Jahren.
In den
ersen 3.000 Mill. Jahren bestand das Leben nur aus einzelligen
Organismen, die manchmal sogenannte Stromatoliten-Kolonien gründeten.
Vor ca. 600 Mill. Jahren entstanden die ersten komplexen Lebensformen, mehrzellige, quallenförmige Organismen.
Vor 570 Mill. Jahren folgten die Schalentiere und Tiere mit Hartskeletten.
Die
ersten Landpflanzen entwickelten sich vor 410 Mill. Jahren, die ersten
Landwirbeltiere tauchten erst vor 390 Mill. Jahren auf.
Die
Beschäftigung mit Fossilien führte zur Erkenntnis, dass diese zu
Urzeiten entstanden waren, als noch keine neuzeitlichen Lebensformen
existierten.
Die
Schöpfungstheorien (Adam und Eva) blieben bis ins 19. Jh. unangefochten;
bis zur Mitte des 19. Jh.s nahm die moderne Evolutionstheorie dann
langsam Gestalt an, nachdem genügend Hinweise aus der Biologie und der
Paläontologie gesammelt worden waren.
Erasmus
Darwin, dessen Großvater, dachten, dass die Organismen voneinander
abstammen könnten, Saint-Hilaire und Cuvier dachten, dass die
Ähnlichkeiten auf der Evolution gründen könnten.
Lamarck
wagte sich als erster Biologe an die Formulierung dieser Grundlagen. Er
vermutete, dass sich Organismen während ihrer Lebensspanne veränderten,
und dies an ihre Nachkommen weitergaben.
Erst
durch das Werk des englischen Biologen Charles Darwin und Alfred Russel
Wallace fand die Evolutionstheorie und die natürliche Selektion breitere
Akzeptanz.
Fossilien untermauern die Evolutionstheorie: Verwandte Tier- und Pflanzenarten weisen ähnliche Strukturen auf.
DNA ist die chemische Grundsubstanz des Lebens, und wird vererbt.
1972
stellten die Paläontologen Stephen Jay Gould und Niles Eldredge die
Behauptung auf, wonach sich die Evolution sprunghaft vollzieht und nicht
kontinuierlich, wie von Darwin beschrieben. Heutzutage geht man davon
aus, dass sich die Evolution sowohl graduell als auch punktuell
vollzieht.
Viele
Fossilien sind die Überreste längst ausgestorbener Arten bzw. noch
bestehender. Bei den meisten Fossilien handelt es sich um versteinerte
Abdrücke einst lebender Organismen.
Fossile Brennstoffe wie Gas- Öl- oder Kohleablagerungen sind Überreste ehemals lebender Organismen.
Alle Fossilienressourcen kommen nur begrenzt vor. Sie sind in über tausenden, oft Millionen von Jahren entstanden.
Zu den
ältesten bekannten Fossilien gehören die Stromatolithen (frühe
Einzeller), die man in Van Horn in Texas/USA, in den Staaten Waroona und
North Pole in Westaustralien, auf den Manitounukinseln in der Hudson
Bay und am Beresford Lake in Manitoba/Kanada findet.
Weitere
Fossilien: Schwämme und verwandte Arten, Korallen, Riffgemeinschaften,
Mikrofossilien, Conodonten, Brachiopoden, Bryozoen, Graptolithen,
Trilobiten, Insekten, Arthorpoden, Ostracoden, Gastropoden, Bivalvia,
Nautiloiden, Ammoniten, fossile Pflanzen, Echinodermen, Fische etc.
Opalfossilien findet man in Coober Pedy und Andamooka in Südaustralien,
White Cliffs und Lightening Ridge in New South Wales in Australien.
Dinosaurier-Fundstätten in Utah/USA und in verschiedenen Museen in New York, in London, in Kanada.
Sauriereier und – spuren in der Wüste Gobi in der Mongolei, in den Museen von Montana/USA, New York, London.
Bernsteinfossilien in Cliffwood/New Jersey/USA, an der baltischen Küste,
in den Museen in New York, in London, in Washington/USA.
Menschliche Fossilien in der Olduvai-Schlucht in Tansania, in Koobi Fora
in Kenia, im Hadar-Gebiet in Eritrea, in Swartkrans in Südafrika, in
den Museen von Kenya, Äthiopien.
Neuzeitliche menschliche Fossilienfunde in Europa, Afrika und Asien und in verschiedenen Museen.
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