Mittwoch, 4. Dezember 2013

Südtirol

W A A L W E G E in Südtirol

In vielen Regionen Südtirols bilden kilometerlange Kanäle, Waale genannt, die in die Erde gegraben oder aus den Felsen gehauen sind, mit langen Rohren oder aus Metall oder Holz – dienten schon vor Jahrhunderten oder Jahrtausenden der Bewässerung von Wiesen und Feldern. Auch heute dienen sie, als leistungsfähiges System der Bewässerung von Obstanlagen. Entlang dieser Wasserläufe führen leicht begehbare Wege – die Waalwege. Die Wege entlang dieser Waale bieten attraktive und leichte Wandermöglichkeiten. Sie sind gut markiert und beschildert sowie in den meisten Wanderkarten enthalten. Waalwege waren im Vinschgau sehr wichtig, gilt dieses Tal doch als sehr trockenes Gebiet. Deshalb ist das Netz der Waale im Vinschgau sehr dicht, es ist sogar das dichteste Bewässerungsnetz in den Alpen. Das Alter der Waale lässt sich nicht feststellen, wahrscheinlich sind sie aber gleichzeitig mit der Besiedlung eines Ortes entstanden und sie sind mit dem Ort mitgewachsen. Die ersten schriftlichen Nachrichten über die Waale gehen auf das Jahr 1200 zurück. In diese Zeit fällt der bedeutendste Ausbau der Waale. Der Neubau von Waalen endet mit dem technischen Fortschritt, denn diese Form der Bewässerung war nicht mehr in dem Umfang notwendig. Die Waale wurden häufig nach der nächstgelegenen Ortschaft benannt, nach einer Höfegruppe, oder nach einem Flurnamen. Manchmal wurden die Waale auch nach der Art des Waales benannt. Sie hießen dann Kandlwaal, Krummwaal oder Lirilariwaal (weil er sich so lustig schlängelte). Selten sind die Waale nach einem Bach benannt.
Wieder andere Namen stammen aus romanischer Zeit, wie etwa der Rampitschwaal, der Zaalwaal, der Raminiwaal, der Gaschitschaswaal, andere klingen eindeutig deutsch, ihre Bedeutung ist dennoch rätselhaft: Harnischwaal, Suppenwaal, Fischerwaal, Frauwaal. Nur 500-700 mm Regen fällt im Vinschgau in einem Jahr – das ist fast so wenig wie in Nordafrika (Tunesien) oder in Südspanien.  
 

Algunder Waalweg

Diese Route führt vom Zentrum aus, über den Schlossweg. Von diesem wunderbaren Panoramaweg öffnet sich der Ausblick auf das Burggrafenamt und das Etschtal. Der Panoramaweg führt vorbei an Schloss Tirol und dem St. Peter Kirchlein in Richtung Schloss Thurnstein. Kurz vor dem Schloss weist die Beschilderung in Richtung Algunder Waalweg rechts abwärts, über einen Fahrweg bis zum Ötzbauer. Von hier geht es steil bergab über einen alten Steinplattenweg. Hier sind noch die Spuren der Ochsenkarren zu erkennen – daher auch der Name „Ochsentod“. Es geht bald abwärts weiter auf einem Fahrweg bis zu einer alten Kastanie. Hier zeigt die Beschilderung den Beginn des Waalweges Gratsch – Tappeiner an. Nach der Überquerung eines Baches geht es oberhalb von Obst und Weinbergen nach Gratsch weiter. Das Ende des Weges mündet in die Straße nach Schloss Thurnstein, die uns bergab bis zur Tappeiner Kehre führt, wo auch die gleichnamige Promenade beginnt. Dieser Weg wurde vor mehr als hundert Jahren von Dr. Franz Tappeiner entlang des Küchelberges angelegt und verläuft durch die einzigartige Landschaft reich an mediterranen Pflanzen, oberhalb von Meran. Oberhalb der Altstadt verläuft der Tirolersteig nach einer Abzweigung links bergauf, erst über Stufen und dann über einen hübschen Wanderweg auf den Segenbühel. Über den Segenbühelweg und die Hauptstraße geht es zurück ins Ortszentrum.

Kuenser Waalweg

Die Wanderung beginnt am Gasthof Ungericht (Schalenstein), von wo aus es in ungefähr 10 Minuten der Straße entlang zum Mutlechnerhof (837 m) geht. Wir folgen der Markierung und kommen nach weiteren 15 Minuten zum Kuenser Waal, der bereits vor 600 Jahren angelegt wurde. Die Urkunde dazu ist im Hütterhof in Kuens zu finden. Der Kuenser Waalweg verläuft größtenteils eben, und wer ihm folgt, kommt zu seinem Ursprung an, der Waalfassung am Findelebach (1020 m). Der Weg bis hierhin dauert ungefähr 90 Minuten. Beim Longfallhof kann man eine Pause machen und einkehren. Jenseits der Brücke geht es rechts vom Waal einige hundert Meter talabwärts, danach geht es links weiter und man kommt auf den unteren Waalweg. Dieser verläuft durch Wälder bis zum Gasthof Ungericht.

Latschanderwaalweg

Dieser Weg beginnt in der Ortschaft Goldrain, am Weiler Tiss, und verläuft entlang des Sonnenhanges oberhalb der Etschschlucht bis nach Kastelbell.

Maiser Waalweg

Der Maiser Waalweg beginnt bei Saltaus im Passeiertal und verläuft über bewaldete Hänge aus dem Tal hinaus bis in Obermais. Der Weg ist besonders schön, da er größtenteils zwischen Laub – und Nadelbäumen verläuft.

Marlinger Waalweg

Dieser Weg beginnt bei Töll, wo das Wasser der Etsch abgeleitet wird, und führt am Hang des Marlinger Berges vorbei, oberhalb der Orte Forst, Marling und Tscherms. Der Weg verläuft an Schloss Lebenberg vorbei, bis zum Raffeingraben bei Lana, wo der Wasserverlauf in die Falschauer mündet. Vom Weg aus hat man einen herrlichen Ausblick auf das Meraner Becken. Von Algund aus bestehen drei verschiedene Möglichkeiten den Weg zu erreichen:
– Über den Forster Steg – Moser Hof – Obermair; diese Variante beinhaltet einen steilen Anstieg und dauert eine halbe Stunde
– Forster Steg – Brauhausstraße – E-Werk – Forst; diese Strecke ist von wildromantischer Schönheit, mit Schluchten und Wald)
– Über Mitterplars – Töllbrücke – Etschschleuse.
Die verschiedenen Einstiege ermöglichen auch eine Rundwanderung.

Partschinser Waalweg

Dieser Waalweg beginnt rechterhand beim großen Saltenstein, eine halbe Gehstunde oberhalb der Ortsmitte von Partschins, in Richtung Wasserfall. Der Weg führt östlich am Burgstall vorbei bis zum Gasthof Niedermair im Ortsteil Vertigen.

Riffianer Waalweg

Der Aufstieg zum Waalweg ist über den Kirchweg bzw. Rösslweg möglich. Nach ca. 400 m zweigt der Rösslweg vom Kirchweg links ab, und verläuft leicht bergauf bis zum Schießstand. Hier beginnt der Riffianer Waalweg, der zwischen Waldrand und Wiesen bis nach Kuens führt, und hinein ins Kuenser Tal. Den Rückweg kann man über die Kuenserstraße antreten, über den Valtmaunweg oder über die Hohlgasse. Den Ausgangspunkt des Waalweges im Kuensertal kann man auch mit dem PKW erreichen und dann weiter bis Riffian wandern (ca. 45 Min.).

Tscharser – Schnalswaalweg

Dieser Wanderweg beginnt in Altratheis, auf der rechten Seite des Schnalstales, und verläuft zu Beginn durch einen wunderbaren Nadelwald. Danach geht es steil bergauf, wobei Sie hier trittsicher und schwindelfrei sein müssen. Danach geht es eine Weile bergab und sie erreichen den Buschenschrank „Schlosswirt Juval“.
Schloss Juval ist der Wohnsitz des weltbekannten Bergsteigers Reinhold Messner. Der Schlossherr hat im Schloss eine umfangreiche Tibetikasammlung, eine Bergbildgalerie, sowie eine Maskensammlung. (Öffnungszeiten: 28. 03. bis Ende Juni, und von Anfang September bis Anfang November, täglich außer Mittwoch, von 10.00 – 16.00 Uhr. ) An Schloss Juval vorbei geht es durch ein Birkenwäldchen nach Tschars, Galsaun und Kastelbell. Am Weingut Köfelgut führt der Abstieg zurück zur Ortsmitte.

Stabener Waalweg

Der Weg verläuft durch die Ortschaft Tschars, am Gasthof Himmelreich vorbei, in Richtung Staben, entlang des Sonnenberges. Die letzte Etappe des Weges führt Sie zu den Weinbergen des Weingutes Unterortl am Juvaler Burghügel. Die außergewöhnlichen Weine können Sie direkt am Weingut verkosten. Jeden 2. Donnerstag im Monat findet eine Weinführung statt. Es wird um die Voranmeldung im Tourismusbüro gebeten. Der Abstieg ins Tal erfolgt über den Weg Nr. 1 nach Staben, oder Sie fahren mit dem Shuttlebus von Schloss Juval hinunter ins Tal.

Verdinser Waalweg

Dieser Waal wird auch heute noch genutzt und gewährleistet die Bewässerung der Kulturflächen von Verdins, Schenna und St. Georgen – größtenteils unterirdisch. In Schenna geht es am Schloss vorbei, bis zum nördlichen Ende des Dorfes. Von hier aus folgt man den Wegweisern Waalweg, und wir wandern meistens auf alten Fußwegen durch Obstgärten, wobei die Steigung nur leicht ist. Am Gasthaus Pichler, das in einer dreiviertel Stunde von Schenna aus zu erreichen ist, beginnt der Waalweg. Erst verläuft er eben, südwärts durch den Wald, dann geht es über die Steinstufen, der Katzenleiter bis zum Gsteirerweg, oberhalb von St. Georgen. Hier wo Wegweiser stehen, endet die Waalwanderung. Es geht nun weiter auf einer Abzweigung nach rechts und man kommt auf einem Feldweg zur St. Georgenstrasse, die zurück nach Schenna verläuft.

Mitterwaal

 
Ausgangspunkt: Patzleid, oberhalb des Mitterhofes (3 km)

Start: Glurns – Ende: Rifair im Münstertal – Länge 10 km
Wegbeschreibung: Vom Parkplatz der Pfarrkirche St. Pankratius in Glurns folgt man der Stadtmauer bis zum Campingplatz. Dort die Brücke überqueseren und auf dem gut beschilderten Weg in den Mitterwaal wandern. Die Wanderung auf dem Waalweg verläuft durch Misch- und Calvenwald am Rambach 


Laaser Leitenwaal

Ausgangspunkt: Waalerhütte in Allitz (rund 2 km)

Oberwaal

Start: Burgeis – Ende: Pflanzgarten Mals – Länge 1,5 km
Wegbeschreibung: Der Waalweg beginnt in Burgeis. Von dort nimmt man die Planeiler Straße und steigt bei der steinernern Brücke in den Weg Nr. 17 ein. Der Waalweg führt durch felsiges Gelände und Mischwald und führt von Mitte Juni bis September Wasser. Beim Pflanzgarten in Mals angelangt, kann man noch bis Tartsch und Schluderns weiterwandern

  Ilswaal

Start: Schlanders – Ende: Kortsch – Länge 4,5 km
Wegbeschreibung: Ausgehend von der Burg Schlandersberg wählt man den Weg Nr. 5/11 und wandert auf dem Waalweg in die Schlandraunschlucht. Dieser Weg führt durch steile Felswände, durch abwechslungsreichen Mischwald und Kastanienhaine. Der Waalweg endet in Kortsch beim St. Ägidius Kirchlein. Von März bis Oktober fließt im Waal Wasser

Turnaunawaal
Start: Taufers – Ende: Turnauna Schuttkegel – Länge 2,5 km
Wegbeschreibung: In Taufers schlägt man bei der Pfarrkirche den Weg Nr. 8 ein. Bald erreicht man die Ruinen Rotund und Reichenberg. Zuerst wandert man durch ein lauschiges Mischwäldchen, später wird es sonniger. Nach dem Waalweg erreicht man über einen Feldweg die Böden von Turnauna und den Calvenwald.

Schluderns – Bergwaal

Ausgangspunkt: Saldurchschlucht, Weg Nr. 20 (rund 3 km)
Start: Schluderns – Ende: Vernalhof – Länge 3 km
Wegbeschreibung: In der Saldurschlucht in Schluderns nimmt man den Weg Nr. 20 und wandert über den Edelweißsteig in die Schlucht des Saldurbaches. Der Waal führt von Ende April bis Ende Oktober Wasser, das hier durch „Kandeln“ (ausgehöhlte Baumstämme) fließt.

Gschneirerwaal

Start: Gschneirer Höfe – Ende: Greinhof – Länge: 8 km
Wegbeschreibung: Der Waal gehört zu den schönsten im oberen Vinschgau. Auf dem Waalweg Nr. 19 verläuft der Weg schlängelnd durch den Wald des Sonnenbergs oberhalb von Schluderns. Wasser rinnt von Mai bis Oktober durch den Waal

Prad – Frauwaal

Ausgangspunkt: Suldenbach-Brücke, rechte Bachseite (rund 4 km)
Start: Prad – Ende: St. Georgskirche oder Lichtenberg – Länge 4 km
Wegbeschreibung: In Prad wählt man den Weg an der rechten Bachseite entlang und wandert bis zum Dorfende, wo man den Weg Nr. 9 einschlägt. Der Waalweg ist anfangs sehr steil und führt durch idyllische Lärchenwälder, Wiesen und Felder bis nach Lichtenberg

Prad – Agumser Bergwaal

Start: Prad – Ende: Stilfser Brücke – Länge: 4 km
Wegbeschreibung: Der Waalweg beginnt bei der Suldenbach-Brücke in Gargitz. Hier hält man sich links und wandert über die Wiesen der Agumser Höfe bis zum Weiler Stilfser Brücke. Wer möchte, kann nach Stilfs weiterwandern.

Martell – Marteller Waal

Ausgangspunkt: Gand Martellerhof, Gissen, Weg Nr. 22 (rund 2,5 km)

Obermaiser Waalweg

Der Obermaiser Waalweg (9 km): verläuft meist zwischen Laub- und Nadelbäumen. Er beginnt bei Saltaus im Passeiertal und führt über bewaldete Hänge talauswärts, endet in Obermais. 2 bis 3 Stunden Gehzeit, beliebig verkürzbar.

Riffianer Waalweg (3 km)

Der Weg ist vom Dorfzentrum in Riffian aus erreichbar; der Einstieg zum Waalweg befindet sich beim Schießstand. Der Weg verläuft durch Kuens bis ins Kuensertal. Gehzeit: circa 1 1/2 Stunden.

Brandis Waalweg

Von Meran Theaterplatz mit Bus nach Oberlana, weiter zu Fuß Richung Gampenpaß. Hier zweigt der Brandis Waalweg ab.

Ulfaser Waalweg

Wegverlauf Ulfas – Untere Ulfasalm – Waalweg – Untere Ulfasalm – Ulfas
Beschreibung: Ab Ortsende Ulfas den Weg Nr.3 A zur Unteren Ulfasalm, oder vor der Alm links über die Brücke auf dem Waalweg weiter zur Waaler Hütte (untere Ulfasalm und Waaler Hütte sind in den Sommermonaten bewirtschaftet). Von hier aus gleicher Rückweg.Gehzeit ca. 3 Std., Länge 9,5 km, leichter Weg, gut markiert und beschildert

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