Mittwoch, 11. Dezember 2013

Erste Hilfe

ERSTE HILFE
  1. Mund-zu-Nase-Beatmung: Die Lippen des Bewusstlosen werden mit dem Daumen einer Hand des Helfers verschlossen. Der Helfer atmet tief ein und bläst seine Atemluft in die Nase des Bewusstlosen, wobei die Lippen des Helfers die Nase des Bewusstlosen fest umschließen müssen. Nach jedem Atemstoß sieht der Helfer nach, ob der Brustkorb sich bewegt. Bei Erwachsenen sind pro Minute 15 Atemstöße einzublasen, bei Kindern 20-25, bei Säuglingen 40.
  2. Mund-zu-Mund-Beatmung: Hierbei wird die Nase des Bewusstlosen mit Daumen und Zeigefinger fest umschlossen. Mit der anderen Hand wird der Mund des Bewusstlosen leicht geöffnet. Auch hier kontrolliert man nach jedem Atemstoß, ob sich der Brustkorb bewegt.
  3. Bei Herzstillstand: Den Betroffenen auf eine harte Unterlage legen. Hals überstrecken und nachsehen, ob Atem- und Herztätigkeit wieder einsetzen. Der Helfer kniet sich seitlich vor den Bewusstlosen. Man setzt mit der Beatmung ein (3-5 Atemstöße); wenn der Puls nach der Beatmung immer noch nicht tastbar ist, sofort mit der Herzmassage beginnen. Die übereinandergelegten Hände werden auf das untere Drittel des Brustbeins gelegt. Die Ellebogen sind gestreckt. Mit seinem eigenen Eigengewicht drückt der Helfer das Brustbein etwa 4 cm gegen die Wirbelsäule. Nach 15 Herzmassagen werden jeweils 2 Beatmungen gegeben (es sollten 80 Massagen pro Minute sein). Die Wiederbelebung wird solange fortgesetzt, bis die Atmung und der Herzschlag wieder einsetzen, bzw. bis der Rettungsdienst eintrifft.
  4. Bei Herz-Lungen-Stillstand: Beatmung und Herzdruckmassage müssen miteinander kombiniert werden. Ist der Helfer allein, müssen nach je 15 Herzdruckbewegungen 2 Beatmungen stattfinden. Bei Kindern schiebt man die eine Hand unter den Rücken und übt den Druck mit dem Ballen der anderen Hand aus. Es sollten 100 Druckbewegungen in der Minute stattfinden, zwischen jeder 5. und 6. muss eine Beatmung erfolgen. Säuglinge werden mit dem Daumen der rechten Hand massiert, während die Finger und die linke Hand den Brustkorb umfassen. Es sollten 120 Druckbewegungen in der Minute und nach jeder 5. und 6. eine Beatmung stattfinden.
ATEMNOT: Symptome sind schnappendes Einatmen, Sprechunfähigkeit, Todesangst, blaue Lippen und Schleimhäute, rasselnder Atem, fehlende Atembewegungen. Die Atemwege müssen so schnell wie möglich freigelegt werden. Bei Fremdkörper im Hals: Den Betroffenen auf die Seite legen, mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter schlagen und den Fremdkörper entfernen, indem man zum Öffnen des Mundes mit dem Daumen zwischen die Kiefer drückt und mit der anderen Hand in den Rachen nach dem Fremdkörper fasst und ihn herauszieht. Setzt die Atmung dann ein, bringt man den Betroffenen in die stabile Seitenlage. Kann der Fremdkörper nicht so entfernt werden, drückt man mit der einen Faust fest gegen das Brustbein, während die andere Hand stützend das Handgelenk umfasst. Steht der Betroffene, umgreift man seinen Brustkorb von hinten, legt die Hände unter das Brustbein und drückt fest. Ist der Betroffene bewusstlos, legt man ihn auf den Rücken, und sein Hals wird nach hinten überstreckt. Setzt die Atmung nicht ein, drückt man den Unterkiefer nach unten, indem man mit den Fingern beider Hände zwischen Ohrläppchen und Unterkiefer drückt, und sucht nach dem Fremdkörper. Kleine Kinder, die etwas verschluckt haben, fasst man an den Füßen, hebt sie kopfunter hoch und klopft ihnen zwischen die Schulterblätter. Bei größeren Kindern beugt man sie über seinen Unterarm nach vorne und schlägt zwischen die Schulterblätter.
BEWUSSTLOSIGKEIT: Der Betroffene wird in die stabile Seitenlage gebracht, damit die Atemwege nicht durch Erbrochenes behindert werden können. Dazu legt man ihn auf den Rücken, stellt eines seiner Beine auf, schiebt eine Hand unter das Gesäß, rollt ihn auf die Seite des aufgestellten Beines, überstreckt seinen Kopf vorsichtig nach hinten und stützt den Körper mit dem oberen Arm auf.
BLUTUNGEN: Bei einem großen Blutverlust kann es zu einem lebensgefährlichen Schock kommen. Nasenbluten ist meist harmlos und wird gestillt, indem man den Betroffenen mit nach vorn gebeugten Kopf hinsetzt, und kalte Umschläge auf Nacken und Stirn legt. Den Notruf anrufen, wenn die Blutung nicht aufhört. Bei venösen Blutungen, wird auf die Wunde eine sterile Kompresse aufgelegt, die mit einem Verband befestigt wird. Eine Verbandrolle wird als Druckpolster über die verletzte Stelle gelegt und mit einem weiteren Verband oder einem Dreiecktuch befestigt. Bei Schlagaderblutungen am Bein wird die Beinschlagader abgedrückt, indem man mit Faust oder Daumen in die Leiste drückt. Armschlagaderblutungen werden gestoppt, indem man Daumen oder Finger in die Arminnenseite zwischen die  Muskeln, direkt unter der Achselhöhle, presst. Man drückt so lange, bis die Blutung aufhört.
PLÖTZLICHE BRUSTSCHMERZEN: Obere Knöpfe von Hemd/Bluse öffnen, beruhigend auf den Betroffenen einreden, ihn in eine halbsitzende Lage bringen, wobei der Rücken abgestützt und die Beine hochgelagert werden. Wenn der Puls nicht mehr spürbar ist oder der Atem stillsteht, sofort Wiederbelebungsmaßnahmen treffen.
ERSTICKUNGSGEFAHR: Einen Fremdkörper in der Nase (z.B. bei Kindern) können Sie versuchen, ausschnauben zu lassen. Halten Sie das freie Nasenloch zu und lassen Sie die über den Mund eingeatmete Luft unter Druck kräftig durch das verstopfte Nasenloch ausatmen, oder erzeugen Sie einen künstlich verursachten Niesreiz. Bei Fremdkörpern im Ohr, sofort den Arzt aufsuchen. Sitzt ein Fremdkörper in der Luftröhre, lösen Schläge mit der flachen Hand zwischen die Schulterblätter Hustenstöße aus. Nach Möglichkeit sollte der Betroffene sich dabei nach vorn beugen. Kleinkinder können an den Beinen hochgehoben oder bäuchlings über den Oberschenkel gelegt werden.
ERTRINKEN – WIEDERBELEBEN
Sofort den Notarzt rufen. Die nasse Kleidung ausziehen, den Betroffenen warm zudecken). Ist bei dem Betroffenen bereits ein Kreislaufstillstand eingetreten, beginnen Sie sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen (Mund-zu-Nase-Beatmung, Herzmassage).
HITZSCHLAG, SONNENSTICH
Bei einem Hitzschlag muss der Betroffene abgekühlt werden. Wickeln Sie kalte, feuchte Tücher um den Kopf und die Waden, rufen Sie dann den Notarzt. Bei einem Sonnenstich muss der Betroffene sofort in den Schatten gebracht und der Kopf mit nassen, kalten Tüchern gekühlt werden.
INSEKTENSTICHE: Bei einem Stich in Mund oder Rachen, den Oberkörper hochlagern, den Hals von außen mit Eis abkühlen, Eiswürfel zum Lutschen geben oder kaltes Wasser zum Trinken. Bei einer allergischen Schockreaktion: Warmhalten und Schocklagerung; Stiche mit Eis kühlen.
SCHOCK: Symptome schwacher und schneller Pulsschlag, kalter Schweiß, Blässe oder Hautrötung, Zittern. Der Betroffene wird vorsichtig flach auf den Rücken gelegt, die Beine hoch, mit Decken warmgehalten. Beruhigendes, entspannendes Zureden. Wenn Brustschmerzen sind, muss auch der Oberkörper erhöht gelagert werden.
TIERBISS: Die Wunde wird mit Wasser und Geschirrspülmittel gut ausgewaschen, dann wird ein Verband um die Wunde gewickelt. Unverzüglich den Arzt aufsuchen.
Verletzungen
KNOCHENBRÜCHE: Alle Armbrüche kann man bis zur Ankunft des Notarztes ruhig stellen. Dazu ein zum Dreieck gefaltetes Tuch vorsichtig um den im rechten Winkel angewinkelten Unterarm des Betroffenen legen und in dessen Nacken verknoten. Ein Bruch am Oberarm oder Schlüsselbein kann zusätzlich mit ein bis zwei Dreiecktüchern um Arm oder Oberkörper fixiert werden. Bei einem Beinbruch muss der Verletzte unverändert liegen bleiben, bis der Arzt kommt. Umgeben Sie das gebrochene Bein mit weichen Kleidungstücken, decken oder ähnlichem. Dann schieben Sie von beiden Seiten vorsichtig Gegenstände heran, die das Bein in seiner Lage fixieren. Fußknöchelbrüche: Rollen Sie eine Decke oder ein Handtuch zu einer langen Rolle. Legen Sie nun diese steigbügelartig um Fuß und Bein, und fixieren Sie das Ganze mit Tüchern oder Binden, bis der Arzt eintrifft. Offene Brüche: legen Sie einen sterilen Wundverband an, um Knocheninfektionen zu vermeiden, und rufen sie sofort den Arzt. Bei Verdacht auf Rippenbruch lagern Sie den Verletzten halb sitzend und rufen einen Arzt. Wenn nach stärkerem Sturz oder Verkehrsunfall der Kiefer nicht mehr bewegt werden kann, besteht Verdacht auf Kieferbruch. Lassen Sie den Verletzten auch bei einer starken Blutung vornüber gebeugt sitzen. In Bauchlage transportieren.
KOPFVERLETZUNGEN: Gehirnerschütterung: Lassen Sie den Verletzten in der Position, in der Sie ihn auffinden, liegen. Nur wenn er bewusstlos ist, bringen Sie ihn vorsichtig in die stabile Seitenlage.
STROMUNFALL: Strom abschalten, dabei achten, dass man nicht selbst in den Stromkreis gerät, dass man auf einer isolierenden, trockenen Unterlage aus Holz, Gummi, Glas, dicken Zeitungslagen oder Kleidern steht. Mit einem nicht leitenden Gegenstand wie z.B. einen Besenstiel aus Kunststoff oder Holz den Betroffenen von der Stromquelle trennen. Anschließend Herz-, Kreislauf-, Atmungsfunktionen überprüfen und Brandwunden versorgen.
UNFALL: Bei einem Unfall oder Notfall sind die zuerst getroffenen Maßnahmen für die Opfer oft von lebensentscheidender oder gesundheitserhaltender Bedeutung. Aber welche Reihenfolge gilt es zu beachten? Nachdem der Rettungsdienst benachrichtigt worden ist, können Sie: Bewusstsein (Augen offen oder Reaktion bei sanftem Rütteln oder Ansprechen), Atmung (Beobachtung des Brustkorbs, Ohr nahe an den Mund des Verletzten), Puls (an der Halsschlagader: 2 oder 3 Finger auf den Kehlkopf legen, dann die Finger nach außen gleiten lassen; in der Vertiefung zwischen Kehlkopf und Halsmuskulatur lässt sich der Puls durch leichten Druck ertasten) kontrollieren. Ist die Person ansprechbar, Wunden versorgen. Atmet die Person, ist aber nicht bei Bewusstsein, legen Sie sie in die stabile Seitenlage. Bleibt die Atmung stabil, versorgen Sie anschließend die Wunden.
Atmet (Atemstillstand = weite, lichtstarre Pupillen, blaue Lippen, dunkle Fingernägel, graublaue Hautfarbe) die Person nicht, kontrollieren Sie den Puls. Ist der Puls spürbar, beatmen Sie mit Mund-zu-Nase-Beatmung, so lange bis die Atmung wieder einsetzt. Beobachten Sie, ob die Atmung stabil bleibt. Dann in die stabile Seitenlage legen und die Wunden versorgen.
Ist der Puls nicht spürbar, die Person atmet auch nicht und ist nicht bei Bewusstsein, dann sofort mit einer Herz-Kreislauf-Wiederbelebung beginnen, so lange bis der Puls wieder einsetzt. Sind zwei Helfer am Unfallort, dann abwechselnd Herzmassage und Beatmung durchführen. Setzen Puls und Atmung wider ein, beobachten Sie, ob beides stabil bleibt. Dann in die stabile Seitenlage legen und die Wunden versorgen. Um einen Verletzten zu bergen, wenden Sie eine spezielle Technik an: den Rautek-Griff. Bei einem Autounfall müssen Sie zuvor die Tür geöffnet und den Sicherheitsgurt gelöst haben. Wenn die Beine des Verletzten eingeklemmt sind, z.B. unter den Pedalen, versuchen Sie, sie zu befreien. Drehen Sie die Person dann mit dem Rücken zu sich und stellen Sie sich mit gespreizten Beinen hinter ihr/ihm auf. Nun greifen Sie mit beiden Armen unter den Achseln der/s Verunglückten durch und fassen sie/ihn an einem Unterarm, den Sie zuvor vor ihrer/seiner Brust rechtwinkelig beugen. Dann ziehen Sie sie/ihn aus dem Auto heraus, indem Sie Ihren Oberkörper aufrichten und das Gewicht nach hinten verlagern. Gehen Sie mit gebeugten Knien rückwärts und ziehen Sie die/den Betroffenen dabei auf Ihre Oberschenkel. Achten Sie darauf, dass ihr Rücken gerade und die Arme gestreckt sind, so haben Sie die meiste Kraft und schonen sich. Die/den Verletzten in die stabile Seitenlage hinlegen, auf keinen Fall gehört ein Kissen oder eine Decke unter ihren/seinen Kopf! Der Mund muss die tiefste Stelle des Kopfes sein.
UNTERKÜHLUNG, ERFRIERUNGEN: Die Körpertemperatur muss ganz langsam und vorsichtig (etwa 1°C stündlich) wieder angehoben werden. Als Erstmaßnahme genügt es, den Verunglückten mit einer Wolldecke zuzudecken und ihn in einen warmen Raum (25 bis 30 °C) zu bringen Ist er bei Bewusstsein, geben Sie ihm warme, gezuckerte Getränke. Bei Unterkühlung gilt strengstes Alkoholverbot. Bei Erfrierungen sollten sie den betroffenen Körperteil immer langsam erwärmen, z.B. im Wasserbad. Bis zum Eintreffen des Arztes oder Erreichen des Krankenhauses sollten die erfrorenen Bereiche steril abgedeckt werden.
VERGIFTUNG, VERÄTZUNG: Bis zum Eintreffen des Arztes die Atmung und die regelmäßige Herzfunktion sichern. Bei Bewusstlosigkeit den Betroffenen in die stabile Seitenlage bringen. Ist er bei Bewusstsein, bringen Sie ihn zum Erbrechen. Bei inneren Verätzungen darf auf keinen Fall künstliches Erbrechen herbeigeführt werden. Der Mund-Rachen-Raum muss ausgiebig gespült werden. Ist der Betroffene bei Bewusstsein, und sind die ätzenden Stoffe in Speiseröhre oder Magen gelangt, geben Sie ihm sofort reichlich kaltes Wasser zur Verdünnung zu trinken.
VERRENKUNG, VERSTAUCHUNG: Bei einer Verrenkung lagern Sie das verletze Gelenk hoch und stellen es ruhig bis der Arzt kommt. Bei Verstauchung tragen sie ein schmerzlinderndes und abschwellungförderndes Gel oder Salbe auf, z.B. Extrakte aus Arnika, Rosskastanie, Beinwell oder Johanniskraut. Legen Sie einen elastischen Verband an und stellen Sie das Gelenk für ein bis zwei Tage ruhig. Eisbeutel oder Kältekompressen auflegen.

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