Mittwoch, 11. Dezember 2013

Kinderkrankheiten, Symptome

Kinderkrankheiten – Symptome
ADHS:
Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung
Störung der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung
  • Störung der Gedächtnisbildung (Abspeicherung)
Die folgenden Symptome können, müssen aber nicht, immer auftreten

Motorische Hyperaktivität
  • Dauernde, eventuell auch nur innere Rastlosigkeit, ziellose Hyperaktivität, kein Stillsitzen, andauernde Zappeligkeit, eventuell verstärkter Rededrang, Nägelknabbern, Bemalen von Hefträndern, Beknabbern von Bleistiften usw.
  • Impulsivität
  • Unvorhersehbares, unberechenbares Verhalten (Unfallgefahr!)
  • Erregbarkeit, Irritierbarkeit
  • Frustationsschwelle sehr niedrig, starke Stimmungsschwankungen, Empfindlichkeit gegenüber Kritik, rasches Weinen, Wutausbrüche, Aggressivität
  • mangelhafte emotionale Steuerung
  • zunehmende Selbstwertzerstörung, fehlendes oder übersteigertes Einfühlungsvermögen, mangelndes Realitätsgefühl, Mutlosigkeit, Verleugnung von Schwierigkeiten
  • dissoziales Verhalten
  • Außenseiter, wenig Freunde, Streitsüchtigkeit, Schlagen und Raufen, “Klassenclown”
Bei Säuglingen kann sich ADHS bereits durch unerklärlich lange Schreiphasen, die Ablehnung von Körperkontakten und auffällige Schlafprobleme bemerkbar machen. Kleinkinder sind meist hyperaktiv und unberechenbar in ihrer Handlung bzw. in ihrem Verhalten; es fällt ihnen schwer, beständige Freundschaften aufzubauen. Im Grundschulalter wird die Aufmerksamkeitsstörung sehr offensichtlich: ADHS-Kinder sind wenig aufnahmefähig, zeigen eine Lese-Rechtschreib- und Rechenschwäche, sie stören den Unterricht, sind emotional instabil, “ungeschickt” und mitunter aggressiv. Beginnt die Pubertät, können ADHS-Patienten sehr trotzig, ängstlich, depressiv oder aggressiv werden. Ihnen macht häufig das mangelnde Selbstbewusstsein zu schaffen und sie neigen dazu, sich mit Drogen Zugang zu “neuen” Wahrnehmungen zu verschaffen. Erwachsene mit ADHS-Syndrom haben Mühe, Aufgaben zu organisieren und zu Ende zu bringen. Sie können von Ängsten, Vergesslichkeit, Unbeständigkeit und Depressionen geplagt werden. Häufig suchen sie Zuflucht in Alkohol und anderen Drogen.Allerdings ist zu betonen, dass ADHS-Patienten auch durch positive Eigenschaften auffallen: Sie besitzen häufig eine ausgeprägte künstlerische Kreativität. Sie unterscheiden sich von anderen durch ihren Ideenreichtum und ihre Intelligenz. Meist sind sie überdies begeisterungsfähig, sehr hilfsbereit und gerecht.

ASTHMA BRONCHIALE:
Die Symptome des Asthma bronchiale werden durch die Schwellung der Atemwege, insbesondere der Bronchialschleimhäute hervorgerufen; auch die lokale Entzündung und damit verbundene gesteigerte und übermäßig zähflüssige Produktion von Bronchialschleim tragen zu den Beschwerden bei. Schleim und Schleimhautschwellung führen beide zu einer Verkleinerung des Atemwegslumens (Obstruktion). Dadurch wird die Atmung wegen des kleineren Durchmessers der Luftwege behindert. Kinder sind häufiger als Erwachsene betroffen, weil ihre Schleimhautoberfläche im Verhältnis zur Weite der Atemwege besonders groß ist. Die Muskeln der kleinen Luftwege, der sog. Bronchioli, ziehen sich zudem krampfartig zusammen. Vor allem das Ausatmen ist durch diese Mechanismen gestört: Bei der insgesamt verlängerten Ausatmung entsteht durch eine Verstärkung der Strömungsgeräusche ein Pfeifen (“Giemen”) und Brummen. Häufig liegt auch ein Reizhusten mit glasig-zähem (bei Infektion eitrigem) Auswurf vor. Im Intervall fehlen die Beschwerden oft ganz. Akut zeigt sich das Asthma als Anfall, ausgelöst durch eine plötzlich verstärkte Verengung der Luftwege. Hierbei klagen die Patienten über schwere Atemnot und ein Engegefühl in der Brust. Der Anfall kann wenige Sekunden bis mehrere Stunden andauern, in einigen Fällen sogar mehrere Tage. Man spricht dann von einem “Status asthmaticus”. Im Verlauf zeigen sich Symptome wie Husten oder Atemnot auch zwischen den Anfällen. Herz und Lungengewebe werden belastet, es kann sich auf Dauer eine Lungenüberblähung (Lungenemphysem) durch die ungenügende Abatmung bilden. Die allgemeine Entwicklung eines betroffenen Kinds kann bei schweren Verlaufsformen des Asthma bronchiale eingeschränkt sein. Das Kind bleibt dann in der körperlichen (Gewicht, Größe) und geistigen (schulische Leistungen) Entwicklung hinter seinen Altersgenossen zurück. Im extrem fortgeschrittenen Stadium kann sich der Brustkorb durch die Überblähung der Lungen fassähnlich verformen. Beim Atemvorgang ist die Bewegung der Muskeln verändert. Die so genannte Atemhilfsmuskulatur, bestehend aus Teilen von Brustraum (Thorax)-, Rücken- und Schultergürtelmuskulatur, wird bei der vermehrten Atemanstrengung des Patienten zusätzlich zu den normalen Atemmuskeln in den Atemvorgang mit einbezogen. So werden im Asthmaanfall häufig die Arme abgestützt, damit Hilfsmuskeln den Brustkorb bei fixiertem Schultergürtel zusätzlich heben und senken können.

ATOPISCHE DERMATITIS:
Die Neurodermitishaut ist trockener als normale Haut. Sie besitzt eine verminderte Speicherfähigkeit für Feuchtigkeit; und weist einen Mangel an bestimmten Hautfetten auf. Dadurch wird die Haut rauh und neigt zur Schuppung. Außerdem verliert sie ihre wichtige Funktion als Barriere gegen Umweltstoffe. Die Regulierung weiterer Hautfunktionen wie Schweißbildung, Hautdurchblutung und Temperaturregelung ist gestört. Unsere Umwelt und auch unsere Haut sind mit einer Vielzahl von Bakterien und Pilzen besiedelt. Bei Menschen mit Neurodermitis ist die Zusammensetzung dieser Keime verändert, was die Symptome verstärken kann.Der quälende Juckreiz ist für viele Betroffene der zentrale Aspekt der Neurodermitis. Er spielt in jeder Phase der Erkrankung eine wichtige Rolle. Das durch den Juckreiz bedingte Kratzen kann die atopische Dermatitis verstärken.

AUTISMUS:
Bei autistischen Kindern ist häufig zu beobachten, dass sie sich der Existenz oder Gefühle anderer Menschen nicht bewusst sind. So kommt es vor, dass ein autistisches Kind z.B. den Kummer seiner Mutter nicht bemerkt und nicht darauf reagiert. Sind autistische Kinder selber traurig, suchen sie meist nicht nach Trost oder können ihren Wunsch nach Trost nicht angemessen ausdrücken. Im Vergleich zu gesunden Kindern fällt auf, dass Autisten kaum Nachahmungsverhalten zeigen. So erwidern sie z.B. zum Abschied kein Winken. Beim Spielen beziehen die Betroffenen nur selten andere Personen mit ein. Insgesamt ist die Fähigkeit autistischer Kinder, Freundschaften zu knüpfen, stark beeinträchtigt. Viele autistische Kinder verständigen sich weder verbal noch durch Körpersprache. So treten Autisten selten durch Blickkontakt oder Lächeln mit anderen Menschen in Verbindung. Auch auf Versuche der Kontaktaufnahme von außen, reagieren viele abweisend; so sträuben sich autistische Kinder z.B. häufig gegen Umarmungen. Auffällig ist auch der Mangel an phantasievollen Aktivitäten und Spielen. Bei Autisten, die sprechen, fallen oft Besonderheiten der Sprache auf. Die Stimmmelodie ist durch ungewöhnliche Betonungen, Geschwindigkeit oder Tonhöhe geprägt. Weitere Sprachbesonderheiten sind das ständige Wiederholen bestimmter Worte oder Sätze, die Verwendung von “du”, wenn “ich” gemeint ist und das Erfinden von Worten. Dadurch ist meist die Fähigkeit, ein Gespräch anzuknüpfen oder zu führen, trotz ausreichenden Sprechvermögens eingeschränkt.

DARMVERSCHLUSS:
Ein Darmverschluss bei Kleinkindern macht sich durch plötzlich auftretende heftige Bauchschmerzen bemerkbar. Die Kinder krümmen sich vor Schmerzen (Darmkoliken) und erbrechen zuerst den Mageninhalt, später Gallenflüssigkeit und noch später Stuhl. Die Haut ist von kaltem Schweiß bedeckt, sie sind blass und zeigen einen ängstlichen Gesichtsausdruck. Anfangs treten die Schmerzattacken wehenartig, also in einem wellenförmigen Verlauf auf, die im Schmerzgipfel bis zur Schocksymptomatik führen können. Zwischenzeitlich sind auch Phasen völliger Schmerzfreiheit möglich. Durch die überblähten Darmschlingen wird der Bauch aufgetrieben, und es treten auffällige Darmgeräusche auf, die im späteren Verlauf wieder ausbleiben. Zu den Spätsymptomen gehört ein himbeergeleeartiges Sekret, welches bei der rektalen Untersuchung auftritt.

DIPHTERIE:
Die Symptome der Diphtherie in gemäßigten Klimazonen betreffen hauptsächlich den Mandel- und Rachenraum, in manchen Fällen können auch der Kehlkopf, die Nase, die Luftröhre oder die Bronchien betroffen sein. Meist beginnt die Erkrankung allmählich mit Halsschmerzen, erhöhter Körpertemperatur bis zu 39°C und Schluckbeschwerden. Später kommt es zu Heiserkeit, Atemgeräuschen, Lähmungen des Gaumensegels und Lymphknotenschwellungen. Schließlich entsteht eine Mandel- (Tonsillitis) und Rachenentzündung (Pharyngitis) mit grau-weißen Pseudomembranen, welche oft die Mandeln überschreiten, und sich auf Gaumen und das Gaumenzäpfchen, in manchen Fällen auch bis zum Kehlkopf ausbreiten. Als besonders charakteristisch ist ein süßlicher Mundgeruch, der bereits in einigem Abstand wahrgenommen werden kann. Bei einer Kehlkopfdiphtherie dominieren anfangs Husten und Heiserkeit. Bei einer nasalen Diphtherie, die meist bei Säuglingen oder Kleinkindern vorkommt, tritt oft ein ein- oder beidseitiger Ausfluss aus der Nase auf. Die Symptome ähneln denen anderer bakterieller Hautinfektionen. Eintrittsstelle für den Erreger sind Verletzungen der Haut. Bei der Bindehautdiphtherie kommt es zu blutigwässrigen Absonderungen und Membranbildungen an der Augenbindehaut, oft ist auch die Hornhaut mit befallen.

DREI-MONATS-KOLIK
Kinder mit einer Drei-Monats-Kolik (Regulationsstörung) fallen durch heftiges Schreien auf, das durchaus mehrere Stunden andauern kann, und oftmals durch nichts zu unterbrechen ist. Während der Schreiattacke haben die Babys einen gespannten, druckempfindlichen Bauch und ziehen die Beine krampfhaft an. Sie sind mitunter blass oder laufen im Gesicht rötlich an und schwitzen.Typischerweise treten die Symptome kurz nach den Mahlzeiten sowie am Nachmittag und in den frühen Abendstunden auf. Die Kinder haben selten Stuhlauffälligkeiten und zeigen in der Regel keine Wachstumsstörungen. Schlaf- und Fütterstörungen können auftreten.

DREI-TAGE-FIEBER:
Das Dreitagefieber (Exanthema subitum) beginnt plötzlich (“subitum”) mit hohem Fieber bis zu 40°C, das drei bis vier Tage anhält. Das Allgemeinbefinden ist nicht, oder kaum beeinträchtigt. Insbesondere bei Säuglingen kann es zu Krampfanfällen (Fieberkrämpfen) kommen, die üblicherweise harmlos verlaufen. Der Temperaturabfall ist im Anschluss (nach drei bis vier Tagen) ebenso rasch, und ist vom Auftreten eines blassroten Röteln-ähnlichen Ausschlags (rubeoliformes Exanthem) begleitet. Das Exanthem kann am ganzen Körper auftreten und verschwindet nach zwei bis drei Tagen.

FALLOTSCHE TETRALOGIE:
Ungenügende Sauerstoffbeladung des Blutes (Zyanose)
  • Aufgeregtes Luftschnappen
  • Die Kinder hocken sich auffällig häufig hin
  • Beim Abhören des Herzens sind spezifische Geräusche zu hören
  • Trommelschlegelfinger
  • Uhrglasnägel durch den Sauerstoffmangel
  • Es entwickelt sich eine Zunahme der roten Blutkörperchen
FIEBERKRÄMPFE:
Bei Temperaturen von über 38°C kann es zu einem generalisierten, d.h. den ganzen Körper des Kindes betreffenden Krampfanfall kommen. Ein derartiger Anfall sieht bedrohlich aus, ist jedoch meist relativ harmlos. Es kommt dabei zu Muskelzuckungen und Augenverdrehen, bis hin zur Bewusstlosigkeit, wobei die Dauer meist wenige Minuten beträgt, und der Anfall von selbst endet. Im Anschluss ist das Kind häufig noch für einige Zeit in einem gewissen Dämmerzustand und wirkt sehr verschlafen. Als Therapie ist in der Regel eine Senkung des Fiebers ausreichend. Einen Sonderfall stellen Fieberkrämpfe im ersten Lebensjahr dar, die zum Ausschluss einer Gehirnhautentzündungweiter abgeklärt werden müssen. Von komplexen Fieberkrämpfen spricht man bei
  • Herdsymptomatik im oder nach dem Anfall, d.h. die Anfälle sehen anders aus als oben beschrieben, da sie von einem bestimmten Areal im Gehirn ausgehen und die Symptome diesem entsprechen
  • neurologischen Symptomen nach dem Fieberkrampf
  • Anfallsserien innerhalb von 24 Stunden
  • vorbestehender Gehirnschädigung
  • Anfallsdauer über 30 Minuten
  • bleibenden EEG-Veränderungen
  • mehr als insgesamt vier Fieberkrämpfen
  • Fieberkrämpfe im Alter zwischen unter fünf Monaten und über fünf Jahren
  • Epilepsiebelastung in der Familie
INFANTILE ZEREBRALPARESE:
Bei der infantilen Zerebralparese treten verschiedenste Formen der Bewegungs- und Haltungsstörung auf. Einzelne Syndrome und Bewegungsstörungen lassen sich zwar beschreiben, doch meist handelt es sich bei der ICP um Mischformen. Spastische Syndrome treten in 75 Prozent aller Fälle auf. Sie sind gekennzeichnet durch eine Muskeltonuserhöhung. Insbesondere kommt es bei Bewegungen zu einer Verhärtung der Muskulatur. Je nach Ausdehnung und beteiligter Gliedmaßen werden verschiedene Formen unterschieden:
  • Hemiplegie (32 Prozent) – Bei der Hemiplegie sind die Extremitäten jeweils einer Körperhälfte betroffen, Arme meist stärker als Beine. Über das dritte Lebensjahr hinaus steigert sich der Muskeltonus und die Pyramidenbahnreflexe bleiben bestehen.
  • Diplegie (40 Prozent) – Bei der Diplegie sind die Beine stärker betroffen als die Arme. Die Intelligenz des Kinds ist in der Regel normal entwickelt.
  • Tetraplegie (2 Prozent) – Bei der Tetraplegie sind alle Extremitäten gelähmt, sowie die motorische und geistige Entwicklung erheblich verzögert. Nur etwa zehn Prozent der Betroffenen sind in der Lage zu gehen. Die Prognose ist bei dieser Form sehr ungünstig.
  • Paraplegie – Bei der Paraplegie sind beide Beine spastisch gelähmt.
  • Bilaterale Hemiplegie -Bei der Form der bilateralen Hemiplegie sind alle vier Extremitäten spastisch gelähmt, die Arme stärker als die Beine.
  • Monoplegie – Die Monoplegie ist eine spastische Lähmung nur einer Extremität.
  • Triplegie – Bei der Triplegie sind drei Extremitäten spastisch gelähmt.
Bei allen Formen sind insbesondere die langen Beugemuskeln und die Adduktoren von der Lähmung betroffen. Durch die Spastik versteifen sich außerdem die Gelenke. So lassen sich typische klinische Bilder der einzelnen Gelenke beschreiben:
  • Die Hüfte steht angewinkelt gebeugt und nach innen gedreht (Adduktion, Flexion, Innenrotation).
  • Ellenbogen, Handgelenk, Finger und Kniegelenk neigen zur Beugeversteifung (Beugekontraktur).
  • Der Unterarm ist gebeugt und der Daumen ist nach innen gedreht (Pronationsstellung).
  • Das Sprunggelenk und der Fuß stehen in Spitzfußstellung.
  • Die Wirbelsäule ist hochgradig verkrümmt (Skoliose).
KEUCHHUSTEN:
Das Krankheitsbild des Keuchhustens (Pertussis) wird anhand der Beschwerden in drei Stadien eingeteilt. Insgesamt dauert die Krankheit mehrere Wochen bis Monate. Bei Jugendlichen und Erwachsenen fehlen häufig die typischen Krankheitsmerkmale, und der Keuchhusten äußert sich ausschließlich in lang anhaltendem Husten. Das Stadium catarrhale dauert etwa ein bis zwei Wochen an. Typische grippeähnliche Beschwerden in dieser Zeit sind:
  • Niesen
  • Schnupfen
  • manchmal Heiserkeit
  • leichtes Fieber
  • Husten
Das Stadium convulsivum kann vier bis sechs Wochen andauern. Typische Beschwerden sind:
  • Ausbildung der typischen Hustenanfälle
  • anfallsartige Hustenattacken (Stakkatohusten)
  • zäher, glasiger Schleim
  • Erbrechen im Anschluss an hochgewürgten Schleim
  • nächtliche Häufung der Beschwerden
  • kein Fieber
In 50 Prozent der kindlichen Fälle kommt es zum namengebenden Keuchen. Kommt es in diesem Stadium zu Fieber, liegt eine bakterielle Sekundärinfektion vor. Das Stadium decrementi wird auch als Rekonvaleszenzstadium bezeichnet. Während sechs bis zehn Wochen klingen die Beschwerden allmählich ab.

KINDERLÄHMUNG:
Bei der Kinderlähmung (Poliomyelitis) sind drei unterschiedlich schwere Krankheitsverläufe bekannt:
  • subklinischer Verlauf (geringe Krankheitsanzeichen), abortive (gemilderte) Poliomyelitis: sechs bis neun Tage Inkubationszeit: Symptome: Fieber, Übelkeit Halsschmerzen, Kopfschmerzen; das Zentralnervensystem (ZNS) ist nicht infiziert
  • nicht-paralytischer Verlauf, aseptische Meningitis: drei bis sieben Tage nach abortiver Poliomyelitis. Symptome: Fieber, Nackensteifigkeit, Rücken- und Muskelschmerzen; das ZNS ist infiziert, bei ca. einem Prozent der Polio-Infizierten
  • paralytischer Verlauf: ein bis zwei Tage nach nicht-paralytischer Poliomyelitis, Symptome: asymmetrische Lähmungen, v.a. der Beine, und bleibende Körperschäden; bei etwa 0,1 Prozent der Polio-Infizierten.
In der ersten Krankheitsphase der Kinderlähmung kommt es zu unspezifischen Beschwerden:
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Durchfall
  • Fieber
  • Schluckbeschwerden
In der zweiten Krankheitsphase zeigen sich die typischen Symptome der Poliomyelitis:
  • Hirnhautentzündung (Meningitis)
  • Lähmungen (z.B. auch Atemlähmung, die zum Tod führt)
  • Rückenschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Erhöhte Sensibilität auf äußere Reize
Zusätzliche bakterielle Infektionen der Luftwegekönnen Atemlähmungen hervorrufen. Weiterhin kann es zu einer Herzmuskelentzündungkommen, die später zu einer Herzschwäche führen kann.

KRETINISMUS:
Beim frischen Neugeborenen kann man keine Symptome erkennen. Während der ersten zwei Lebenswochen lässt sich ein Rückstand der Knochenreifung feststellen. Ein weiteres Frühsymptomen ist das für Schilddrüsenerkrankungen typische, so genannte Myxödem. Das Myxödem äußert sich in einem aufgeschwemmten Aussehen des Säuglings. Hiervon sind vor allem die Augenlider und Hände betroffen. Die Farbe der Haut des Säuglings kann eine gelbliche Tendenz aufweisen. Diese Gelbverfärbung nennt man auf lateinisch einen Icterus prolongatus. Ebenso wirkt die Haut des Säuglings teigig aufgetrieben. Ab der zweiten Lebenswoche beobachtet man eine Bindegewebsschwäche. Diese tritt durch einen großen Bauch und häufig auch durch einen Nabelbruch, eine so genannte Nabelhernie, in Erscheinung. Weiterhin fällt eine so genannte marmorierte und manchmal auch trockene Haut auf. Der Säugling zeichnet sich durch eine ausgeprägte Trinkfaulheit und Bewegungsarmut aus. Die Zunge kann sehr groß werden; dies bezeichnet man als Makroglossie. Oft leidet der Patient unter Verstopfung. Dementsprechend kann der Säugling übermäßig an Gewicht zunehmen. Die Muskeln des Säuglings sind meist nicht altersentsprechend funktionell ausgereift. Die Grundanspannung der Muskeln ist zu gering (Muskelhypotonie). Weiterhin fällt der Säugling durch heiseres Schreien auf. Ab dem 4.-6. Lebensmonat fällt das Kind durch einen disproportionierten Minderwuchs auf, meist betrifft dies die Arme und Beine, welche im Verhältnis zum restlichen Körper zu kurz gewachsen sind. Die Kinder haben auch meist struppige Haare als weiteres äußerliches Symptom. Labortechnisch beobachtet man eine Erhöhung der Blutfette (Hypercholesterinämie und Hypertriglycerinämie).In besonders schweren Fällen kommt es unbehandelt zu einer aufgestülpten Nase, einer dicken Zunge, kurzen Fingern sowie zur Ausprägung von Sprachstörungen. Bei besonders schweren Ausprägungen kann es zu Zwergwuchs und zum Schwachsinn kommen.

LARYNGITIS SUBGLOTTICA (PSEUDOKRUPP):
Sind bereits Erkältungssymptome wie Husten, Schnupfen und Fieber vorhanden, kommt es beim Pseudokrupp (Laryngitis subglottica) typischerweise abends oder nachts zu trockenem und bellendem Husten. Den charakteristischen Husten begleiten Heiserkeit und Atemnot, mit pfeifenden Geräuschen bei der Einatmung (inspiratorischer Stridor), die in manchen Fällen ein bedrohliches Ausmaß erreichen kann. Je nach Schwere der Symptome werden vier Erkrankungsgrade unterschieden:
  • sichtbare Einziehungen beim Atmen (z.B. die Haut zwischen den Rippen, in der Magen- und Schlüsselbeingegend)
  • “Nasenflügeln” (Beben der Nasenflügel mit der Atmung)
  • zunehmender Stridor (Pfeifen bei der Atmung)
  • Blässe
  • bläuliche Verfärbung um die Lippen
  • beschleunigte Atmung
In den meisten Fällen klingen die Beschwerden von selbst rasch ab, unterstützt durch einfache Maßnahmen, wie Raumbefeuchter oder häufigeres Lüften des Raums. Wiederholen sich die Symptome in den folgenden Nächten, verlaufen diese in der Regel milder. Ein wirklich bösartiger, fortschreitender Verlauf ist sehr selten.

LIPPEN-KIEFER-GAUMENSPALTE:
Lippen-Kiefer-Gaumenspalten (Cheilognathopalatoschisis) betreffen die Lippen, den Oberkiefer und den weichen Gaumen. Jede dieser Formen kann einzeln, aber auch in Kombinationen vorkommen. Die Minimalform ist die Lippenkerbe, ein Hautdefekt der Oberlippe, oder ein zweigeteiltes Gaumenzäpfchen (Uvula bifida). Eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte tritt häufig auch in Kombination mit anderen Fehlbildungen auf, wie etwa Missbildungen einzelner Organe. Symptome der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte sind:
  • Deformierungen von Mund und Nase
  • Hörstörungen
  • Sprachentwicklungsstörungen
  • Näseln
MANDELENTZÜNDUNG:
Die akute Mandelentzündung (Tonsillitis) beginnt meist plötzlich mit zunehmenden Schmerzen beim Schlucken. Hinzu kommt ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit hohem Fieber. Die Schmerzen können bis in die Ohren ausstrahlen und die Halslymphknoten sind schmerzhaft vergrößert. In vielen Fällen bestehen ein vermehrter Speichelfluss, Kopfschmerzen und die Stimme ist belegt.Erkrankungen, die ähnliche Beschwerden verursachen sind das Pfeiffersche Drüsenfieber, Scharlach, Diphterie, Herpes-Angina und Angina Plaut-Vincenti. Bei der chronischen Tonsillitis findet man meist keine akuten Symptome. Manchmal bestehen leichte Schluckbeschwerden, oder ein unangenehmer Geschmack und Mundgeruch. Die Halslymphknoten können ständig geschwollen sein, ohne aber Schmerzen zu verursachen.Die chronische Mandelentzündung kann Ursache für andere Krankheiten sein. Wenn die Bakterien und Bakterienprodukte in den Körper verbreitet werden, kann es so zu Entzündungen in anderen Organen kommen.

MASERN:
Bei Masern können zwei aufeinander folgende Stadien der Erkrankung unterschieden werden: das mit grippeähnlichen Symptomen verlaufende Prodromalstadium, und das durch charakteristische Hautveränderungen gekennzeichnete Exanthemstadium. Typisch ist ein zweigipfliger Verlauf der Fieberkurve, mit einem Gipfel während des Prodromalstadium, und einem Gipfel zu Beginn des Exanthemsstadiums. Während des Prodromalstadiums treten allgemeine Symptome, wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, leichtes Fieber, Kopf- und Bauchschmerzen und ein aufgedunsenes Gesicht auf. Es kommt zu einer ausgeprägten Lichtscheu sowie einem verstärktem Tränenfluss auf Grund von Bindehautinfektionen des Auges (Konjunktivitis).Häufig werden ein trockener, bellender Husten, sowie Schnupfen und Halsschmerzen beobachtet. Charakteristisch für Masern sind Veränderungen an der Mundschleimhaut. Ab dem zweiten bis dritten Tag der Erkrankung treten an der Wangenschleimhaut weißliche, kalkspritzerähnliche, fest haftende Beläge auf, die von einem geröteten Hof (Koplik-Flecken) umgeben sind. Am dritten Erkrankungstag tritt ein Exanthem, also eine Rötung, der übrigen Mund- und Rachenschleimhaut auf. Zu diesem Zeitpunkt findet sich auch der erste Gipfel der Fieberkurve. Das Prodromalstadium dauert ca. drei bis vier Tage. Am Ende dieses Stadiums ist die Körpertemperatur auf normale Werte abgefallen.

MUMPS:
Die ersten Symptome bei Mumps sind Appetitlosigkeit, Unwohlsein und evtl. Kopf- und Gliederschmerzen. Nach einem bis zwei Tagen tritt eine schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüse (Parotitis) auf und es entstehen die charakteristischen “Hamsterbacken” mit einer Anhebung des Ohrläppchens. In 20 Prozent aller Fälle kann diese Schwellung nur einseitig auftreten, oft tritt die Schwellung der zweiten Seite auch erst nach weiteren zwei bis drei Tagen auf. Die Körpertemperatur ist meist nur wenig erhöht. In manchen Fällen sind auch andere Speicheldrüsen und die regionalen Lymphknoten geschwollen. Die Mundschleimhaut entzündet sich, wobei die Mündungsstelle des Ausführungsgangs der Ohrspeicheldrüse hervortritt. Kauen und Kopfbewegungen sind schmerzhaft. Allgemein nimmt der Schweregrad der einzelnen Symptome mit dem Alter zu. Mumps kann sich in verschiedenen anderen Erkrankungen manifestieren. Die wichtigste ist eine asymptomatisch verlaufende Meningitis. Stärkere Kopfschmerzen können ein Hinweis auf diese sein. Außerdem kann begleitend eine Hodenentzündung (Orchitis) auftreten.

MUSKULÄRER SCHIEFHALS:
Der Muskuläre Schiefhals (Torticollis) fällt durch eine typische Fehlstellung des Kopfs auf. Hierbei zieht der verkürzte Muskel den Kopf zur Schulter der betroffen Körperhälfte hin (Kippstellung), und dreht das Kinn auf die gegenüberliegende Seite (Rotationsstellung). Es kommt zu einer Einschränkung der Kopfbeweglichkeit. Der Muskel ist im Vergleich zur Gegenseite messbar verkürzt. Durch die Schiefstellung ist außerdem die Beweglichkeit der Halswirbelsäule vermindert. Bei etwa 55 Prozent der betroffenen Neugeborenen lässt sich ab der zweiten Lebenswoche eine weiche Schwellung im unteren Drittel des Halsmuskels (Muskulus sternocleidomastoideus) feststellen. Diese Schwellung vergrößert sich über die nächsten Wochen und löst sich im Verlauf von etwa sechs Monaten wieder langsam auf. In einigen Fällen besteht mit dem muskulären Schiefhals eine Dysplasie der Hüfte oder Klumpfüße.

NASENPOLYPEN:
Das Ausmaß der Beschwerden bei Nasenpolypen ist von der Größe und Lokalisation der Nasenpolypen abhängig. Durch das Wachstum entwickelt sich eine zunehmend behinderte Nasenatmung, Durch die verschlossene Nase resultiert eine näselnde Stimme. Schnarchen, wiederkehrende Entzündungen der Nasennebenhöhlenund der oberen Luftwege, sowie Mittelohrentzündungen und Kopfschmerzen häufen sich. Außerdem besteht eine vermehrte Sekretion. Düfte werden nicht mehr richtig wahrgenommen, da das Riechvermögen eingeschränkt ist. In extremen Fällen führen die Nasenpolypen unbehandelt über Jahre zu einer Auftreibung des Nasengerüsts (Verdickung der Nase) und einer Vergrößerung des Augenabstands (Hypertelorismus).

PSORIASIS – SCHUPPENFLECHTE:
Bei der Schuppenflechte (Psoriasis) ist der Hauterneuerungsprozess durch den Angriff des Immunsystems massiv beschleunigt und gesteigert. Beim gesunden Menschen erneuert sich die Haut innerhalb von 26 bis 27 Tagen; bei Psoriatikern ist diese Zeitspanne auf sechs bis sieben Tage verkürzt. Die betroffenen Hautareale sind typischerweise scharf begrenzt, stark durchblutet und gerötet. Die Zellen der obersten Hautschicht (Epidermis) gelangen etwa siebenmal schneller an die Hautoberfläche als bei normaler Haut, wo sie eine glänzende, silbrig-weiße Schuppenschicht bilden. Insgesamt ist die Haut trocken, häufig bilden sich schmerzhafte Risse oder Blasen. Bei etwa der Hälfte der Patienten sind auch die Nägel betroffen. Die erhabenen, geröteten und schuppenden Herde werden auch Plaques genannt. Sie können sehr klein sein, meist sind sie aber münz- bis handtellergroß und treten oftmals symmetrisch an beiden Körperhälften auf. Häufig besteht Juckreiz. Typische Lokalisationen sind Ellenbogen, Kniescheiben und -streckseiten und der behaarte Teil des Kopfs. Die Psoriasis-Herde können als vereinzelte, scharf begrenzte Flecken auftreten, aber auch zusammenfließen (konfluieren) und weitflächig ganze Körperpartien bedecken. Normalerweise beschränken sich die Herde – abgesehen von gewissen Größenveränderungen – auf die Stelle, an der sie zuerst aufgetreten sind, gelegentlich verschwinden sie auch spontan von selbst. Nach den typischen Beschwerden werden drei Hauptformen der Psoriasis unterschieden: Psoriasis vulgaris, Psoriasis pustulosa und Psoriasis-Arthritis. Ein Psoriatiker kann zur gleichen Zeit mehrere Formen der Psoriasis aufweisen oder unterschiedliche Formen in verschiedenen Lebensabschnitten ausbilden.

RHESUS – UNVERTRÄGLICHKEIT:
Eine Rhesusunverträglichkeit äußert sich unter anderem durch Blutarmut (Anämie). Das blutarme Neugeborene ist blass. Der Körper leidet unter Sauerstoffmangel, weil die Zahl der wichtigen Sauerstoffträger des Bluts, die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), abgenommen hat. Als Zeichen der gesteigerten Blutbildung sind Leber und Milz vergrößert. Innerhalb kürzester Zeit nach der Geburt kommt es durch den verstärkten Erythrozytenabbau zu einem Anstieg von Bilirubin im Blut (Hyperbilirubinämie). Sichtbar ist das an der Gelbfärbung des Kinds (Haut und Augen). Wird ein weiterer Anstieg des Abbauprodukts Bilirubin nicht verhindert, lagert es sich im Gehirn ab. Dies kann zu bleibenden Schäden führen (Entwicklungsstörungen, Hörschäden). Die schwerste Form der Rhesusunverträglichkeit ist der Hydrops fetalis. Hier kann es bereits vor der Geburt zum Tod des Ungeborenen kommen. Ursächlich ist dafür eine schwere Anämie und der daraus resultierende Sauerstoffmangel mit massiven Gewebeschäden.

RÖTELN:
Bei Ringelröteln können zwei aufeinander folgende Stadien der Erkrankung unterschieden werden: Nach Ablauf der Inkubationszeit kommt es über einen Zeitraum von ca. sechs Tagen zur Vermehrung des Virus im menschlichen Organismus. Dieses Erkrankungsstadium verläuft meist ohne Symptome, d.h. beschwerdefrei. In manchen Fällen können jedoch ein leichter Husten oder Schnupfen und Kopf- und Muskelschmerzen auftreten. Das Exanthemstadium der Ringelröteln beginnt im Anschluss an das Stadium der Virusvermehrung mit einem leichten Fieber, das oft nur zwei bis drei Tage anhält. Anschließend bildet sich das charakteristische Exanthem aus. Im Gesicht beginnend, kommt es zu einer diffusen Rötung von Wangen und Nasenwurzel, wobei das Kinn, die Lippen und die knorpeligen Anteile der Nase von dieser Verfärbung ausgespart bleiben. Diese Aussparung ähnelt einem Schmetterling. Nach einem Tag breitet sich das Exanthem vom Gesicht auf die Streckseite der Extremitäten, also der Arme und Beine, und die Glutäalgegend, also das Gesäß, aus. Der Körperstamm ist im Allgemeinen nur geringfügig betroffen.Anfänglich hat das Exanthem bei Ringelröteln ein masernähnliches Bild. Durch eine zentrale Abblassung bilden sich aber schnell die charakteristischen ring- bzw. girlandenförmigen Figuren. Der Ausschlag kann über einen Zeitraum von einer bis sieben Wochen anhalten, wobei sowohl die Stärke als auch die Ausdehnung ständig variieren. Neben dem Exanthem treten häufig Gelenkschmerzen sowie Lymphknotenschwellungen auf.

SCHARLACH:
Typisch für Scharlach ist ein plötzlicher Beginn mit hohem Fieber mit Schluck-beschwerden, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten und Übelkeit. Die Mandeln sind vergrößert und gerötet und weisen kleine Eiterbelege auf, die Halslymphknoten schwellen an.Ungefähr ab dem dritten Krankheitstag weist die Zunge eine charakteristische Rötung auf, die auch als Himbeerzunge bezeichnet wird. Gleichzeitig bildet sich ein Exanthem (Ausschlag), welches in der Leistengegend beginnt und sich dann über den gesamten Körper ausweitet. Das Dreieck zwischen Mund und Kinn bleibt dabei ausgespart. Nach ca. sechs bis neun Tagen verschwindet dieses Exanthem wieder und es kommt zur Abschuppung der Haut.

SPINA BIFIDA:
Das Ausmaß der Symptome bei Kindern mit einer Spina bifida kann sehr unterschiedlich sein. Es reicht von kaum bemerkbaren Beschwerden bis hin zu einer starken Ausprägung mit beträchtlichen Einschränkungen. Die Ausprägung ist von der Höhe der Spaltbildung (z.B. Brust- oder Lendenwirbelsäule) und dem Ausmaß der in der Vorwölbung (Zele) liegenden Rückenmarksanteile bzw. Nerven, abhängig. Das in der Zele befindliche Rückenmark ist in seiner Funktion gestört. Dies kann Muskel-, Magen- und Darmfunktionen lähmen und zum Verlust der Gefühls- und Schmerzempfindungen führen. Durch die Störungen der knöchernen Wirbelsäule oder infolge der Lähmungen der Muskulatur können Fehlbildungen im Skelettsystem, wie z.B. Verkrümmungen oder Gelenkfehlstellungen, resultieren. Ein bekanntes Beispiel ist der Klumpfuß. Aufgrund der durch die Spina bifida gestörten Blasenfunktion werden häufig Harnweginfektesowie Entleerungsstörungen der Blase, sowohl im Sinne einer “Durchlaufblase” (Urin kann nicht gehalten werden) als auch einer “Überlaufblase” (Urin kann nicht abgelassen werden) beobachtet. Durch die Aussackung des Rückenmarks werden in einigen Fällen das Kleinhirn und die Verbindung zwischen Gehirn und Rückenmark (Medulla oblongata) durch das Hinterhauptsloch nach unten in Richtung Wirbelkanal gezogen. Dadurch entsteht eine Zirkulationsstörung für die Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Arnold-Chiari-Syndrom). Durch den Rückstrom zum Gehirn kommt es zur Ausbildung eines Wasserkopfs (Hydrozephalus). Außerdem leiden die Betroffenen bei der Spina bifida in 18 bis 40 Prozent der Fälle am zerebralen Anfallsleiden (Epilepsie). Die geistige Entwicklung ist vom gleichzeitigen Vorhandensein von Fehlbildungen des Gehirns sowie dem Krankheitsverlauf, z.B. der Behandlung des Hydrozephalus, abhängig.

VARIZELLEN ZOSTER:
Zu den Symptomen von Windpocken zählen:
  • Kopf- und Gliederschmerzen, leichtes Fieber (selten über 39°C)
  • Ausschlag (Exanthem): Auftreten kleiner, runder oder ovaler, roter Flecken, über Rumpf, Kopf, Gesicht bis zu den Extremitäten. Es treten verschiedene Ausschlagsformen zur gleichen Zeit auf (Sternenhimmel). Rote Flecken, leichte rötliche Hauterhebungen und Bläschen.
  • Starker Juckreiz am ganzen Körper.
  • Die Symptome dauern für etwa zehn Tage an.

WILMS TUMOR:
Wie bei den meisten Tumorerkrankungen sind Frühzeichen beim Wilms-Tumor (Nephroblastom) selten. Das Hauptsymptom ist eine schmerzlose Vorwölbung der Bauchdecke, die durch den Tumor hervorgerufen wird. Weniger als ein Viertel der Kinder klagt über Schmerzen und nur bei knapp jedem fünften Patienten findet man eine Blutbeimischung zum Urin (Hämaturie). Gelegentlich haben die Kinder Fieber, müssen sich übergeben, oder klagen abwechselnd über Durchfall und Verstopfung. Besondere Auffälligkeiten können sein:
  • fehlende Iris (Aniridie)
  • übermäßiges Wachstum der inneren Organe (Viszeromegalie)
  • Halbeitenriesenwuchs (Hemihypertrophie)
  • Hufeisennieren
  • pigmentierte Male
ZAHNUNGSPROBLEME:
Schlafstörungen, Unruhe und eine vermehrte Speichelbildung sind Anzeichen für das nahende Zahnen. Da der Säugling seine Schmerzen nur durch das Schreien ausdrücken kann, ist dieses gewiss vermehrt zu vernehmen. Darüber hinaus können sich Durchfälle, Fieber und Hautausschläge zeigen, die ebenfalls zur Zahnungsproblematik gehören. Zeitliche Durchbruchsstörungen sind leicht am Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein der Zähne zu erkennen. Eruptionszysten erscheinen als bläuliche, pralle Aufwerfungen auf dem Kiefer. Geschwüre oder Entzündungen sind an Schwellung, Rötung, Blutung und eventuell an der Absonderung von Eiter bei leichtem Druck zu erkennen.

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